Vorwort zur vorliegenden Ausgabe
Zu diesem Buch
Nachdem der Publikationsversuch meines Tagebuchs "Berge zur
Selbsterkenntnis" ein Opfer meiner Seßhaftigkeit geworden
war, die sich heimlich, still und leise in mein Leben geschlichen
hatte, trug ich mich eigentlich nie mehr mit dem Gedanken, noch
einmal mit dem Schreiben zu beginnen. Mit diesem nicht
veröffentlichten Buch starb ein großer Teil meines Lebens...
Aber der Kugelschreiber - dieser verflixte Kugelschreiber, er hat
mich seither nicht mehr losgelassen. Er war mir so sehr zum
bequemen Überdruckventil meines Geistes geworden, dass ich ihn
nicht mehr weglegen konnte.
Ebenso, wie eine neue Liebe, die mich dazu ermutigte, erneut mit
dem Schreiben von Versen zu beginnen. Diese große Liebe, die wie
eine Erlösung plötzlich mein Leben erhellte, gab mir die
schöpferische Kraft und den Mut, diese Ansammlung von Versen zu
schaffen.
Die immer wieder gestellten, ungeduldigen Fragen nach dem
Erscheinen meines Buches bewegten mich schließlich dazu, erneut
an einer Veröffentlichung zu arbeiten.
So entstanden diese hier vorliegenden Seiten, zum Teil in
Gedichten, die beinahe die ganze Geschichte eines Menschenlebens
erzählen.
Verdankungen
Danken möchte ich Antigoni und Michael, die mich vor einigen
Jahren dazu ermutigten, meine Gedanken aufzuschreiben, sowie
meinem Vater Otto Adlung, der mich mit einer Computer-
Grundausstattung zur Bearbeitung meiner Texte sponserte. Meine
Geschwister Birgit und Holger möchte ich an dieser Stelle nicht
unerwähnt lassen. Sie haben mir den ersten Umgang mit dem PC
durch hilfreiche Ratschläge erleichtert.
Mein größter und ganz besonderer Dank aber gebührt meiner
großen Liebe Hellas. Ohne das große Verständnis, das sie mir
für die vielen Stunden vor dem Computer entgegen brachte, wären
diese Verse niemals entstanden.
Einen fast ebenso großen Dank verdienen meine Bergkameraden
Siegfried und Peter, mit denen ich in den Bergen der
Westalpen viele schöne und erinnerungswürdige, oft auch
dramatische Abenteuer erlebte. Ich darf diese beiden als die
zuverlässigsten Alpinisten erwähnen, die ich das Glück hatte,
kennenlernen zu dürfen.
Dichtung und Wahrheit
Die Erlebnisse, die meine Gedichte in diesem Buch erzählen,
mögen frei erfunden, oder tatsächlich so geschehen sein, es ist
nicht von Bedeutung. Wichtig allein ist der Sinn, der aus diesen
Seiten spricht. In ihm allein liegt der Wert dieses Buches.
Den allzu Neugierigen aber, die genau ergründen möchten, was
frei erfunden ist, oder was ich wirklich erlebt habe, sei an
dieser Stelle folgendes gesagt:
Ich überlasse es der Phantasie und der Urteilskraft eines jeden
Lesers, was er am Ende des Buches für Dichtung hält, oder was
er als Wahrheit ansieht.
Denn sage ich, die geschilderten Erlebnisse haben sich wirklich
so zugetragen, werden einige daherkommen und behaupten, daß
alles nur erfunden sein kann. Deklariere ich aber die folgenden
Seiten als reine Dichtung, werden mir ebenso viele nicht glauben,
weil sie meinen, daß es unmöglich ist, dies alles so
aufzuschreiben, wenn es denn nicht selbst erlebt worden ist.
Allein die weißen Häupter der Westalpenberge, die erhaben über
allem Irdischen stehen, kennen die ganze Wahrheit. Nur sie allein
bewahren das Geheimnis um Dichtung und Wahrheit im Schoß ihrer
eisigen Flanken.
Ich wünsche nun jedem Leser dieser Seiten besinnliche Stunden
bei der Wanderung durch ein halbes Menschenleben.
Frank Adlung
Braunschweig im Frühling 2004
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