Überall sehe ich Dein Gesicht


Lange, einsame Wochen ist es her,
als Du unseren Zukunftstraum zerstört,
seither war mein Leben still und leer,
ich hatte Dich noch immer so begehrt.
Bist Du auch nicht in meiner Nähe,
Sternchen, vergessen kann ich nicht,
wo immer ich auch verweile oder gehe,
überall sehe ich Dein Gesicht.

In den Blicken von Illustriertenmädchen,
oder am einsamen Abend im Fernsehen,
in der Verkäuferin vom Blumenlädchen,
oder in Blättern, die im Winde wehen,
Sternchen, bei jedem roten Automobil,
das irgendwo an mir vorüberzischt,
denke ich an Dich noch so viel,
und überall sehe ich Dein Gesicht.

In der glatten, stillen Wasserfläche
von unserem einstigen Badesee,
und im Glitzern sprühender Bäche,
an denen ich oft einsam steh',
in den hohen, dunklen Fichtenbäumen,
durch die sich die Sonne bricht,
Sternchen, im Wandern und Träumen,
überall sehe ich Dein Gesicht.

Ich sehe dein bezauberndes Lächeln
immer noch im Badezimmerspiegel,
in den blankpolierten Kochdeckeln,
in Deiner vergessenen Küchenfiebel,
in jeder einzelnen Flasche Wein,
Sternchen, in jedem Liebesgedicht,
an allen Orten finde ich deinen Schein,
überall sehe ich Dein Gesicht.

In unserer Freundschaftsringe Schimmern,
auch im gewissen Herz aus Amethyst
sehe ich Deine Sommersprossen flimmern,
dann weiß ich, daß Du mir nahe bist.
Des nachts im hellen runden Mond,
Sternchen, in jedem Himmelslicht,
Deine Anmut und Dein Lachen wohnt,
überall sehe ich Dein Gesicht.

In der Eleganz einer jeden Rose,
und in der Stille meiner Zimmer
sehe ich Dich in heimlicher Pose,
die mich stets an Dich erinner'.
Sternchen, auf der Diddelkarte,
wo Du schriebst: "Vergiß mein nicht",
die ich bis heute aufbewahrte,
auch hier sehe ich Dein Gesicht.

Auf meiner allerletzten, einsamen Tour,
auf meinem Weg aus diesem Leben,
sehe ich Dich, mein Sternlein nur,
Dein Anblick ist mir als letzter gegeben.
In der schwarzen Tiefe unter mir,
und über mir, wo die Sterne so licht,
sehe ich deutlich die Vision von Dir,
sehe ich nochmal Dein Gesicht.

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