Ein kleines Edelweiß
Ein kleines Edelweiß,
das bringe ich Dir dann mit,
wenn ich von meinen Bergen
wieder heimwärts zieh'.
Du weißt es ganz genau,
ich pflück' es nur für Dich,
Du weißt es ganz genau,
daß ich Dich so sehr lieb'.
Wo Winde von den Firnen rauschen,
und Bäche von dem ewigen Eis,
da muß am Fels ich staunend lauschen,
Es spricht ein Blümlein, hell und weiß.
Wie Samt gleicht sich sein zarter Fuß,
sein silberfarben Kleid,
es leuchtet mir sein Stern zum Gruß,
das Edelweiß, auf Grates Schneid':
"Oh Freund, warum ich mich verberge,
so nah an Gletscher, Fels und Eis,
ich lausche hier dem Lied der Berge,
es steigt hinauf, lieblich und leis'.
Schau, zart wachse ich auf Felsgranit,
trotz Lawinen, trotz Sturm und Föhn.
Nimm mich für Deine Liebste mit,
für sie stehe ich auf lichten Höh'n!"
So nimm das Edelweiß
ganz fest in Deine Hand,
und laß es von heute an
immer bei Dir sein!
Es war mir wie im Traum,
als ich am Felsen stand,
als ich mein Leben wagte,
nur für Dich allein!
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