Abendlicht


Im tiefen Gletscherschacht
braust der eisige Bach,
und geheimnisvoll erwacht
die kühle, klare Nacht.

Wie vor tausend Jahren
stürzt des Wassers Urgewalt in den Schlund,
und mit tosendem Gebaren
zerstiebt es auf felsigem Grund.

Es spricht das Licht:
"Was bleibt von Dir vor der Natur Angesicht,
von Deiner Lebenszeit, die wie im Traum entflieht?
Sieh hoch, der Firn, er verzehrt sich im roten Licht,
er schmilzt, verflüssigt sich,
doch ihm enströmt der Bach mit seinem Lied!"

Es mahnt das Licht:
"Dein Lied jedoch verhallt,
kläglich, dünn und ungehört;
in Deinem Erdenaufenthalt
hast Du doch nur gestört!"

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